Ein schöneres Kompliment hätten wir uns nicht wünschen können. Die Dame wird wohl Ende dreißig sein, hat drei Knoten gelernt und eine Menge Begriffe aus dem Segelsport und der Bootskunde. Nach dem Schlussbeifall wollte sie uns das unbedingt noch mit auf den Weg geben: „ Das hat mir großen Spaß gemacht und dass sie für ihre Sache brennen, das hat man hier hautnah erlebt. Danke!“ Da waren wir vom Team Jugendarbeit des BFS e.V., Michelle, Jannik, Robert und ergänzt durch den Hochsee-Segler Emanuel und den HiWi Horst mächtig stolz und zufrieden, dass sich die sorgfältige Vorbereitung wohl gelohnt hatte.
Am Mittwoch, dem ersten Tag der SightCity, der weltweit führenden Fachmesse für blinde und sehbehinderte Menschen, hatten wir um 14:00 Uhr unseren Auftritt. Die neue Veranstaltungsreihe Workshop-Bühne, ein interaktives Bildungsformat ermöglichte praxisorientiertes Lernen vor Ort und Online via Lifestream. Margaret Reinhardt hatte den BFS e.V. kurzerhand angemeldet und wir hatten uns in zwei ZOOM-Treffen vorbereitet. Der Berliner Landesverband hatte uns Übungstaue, Klampen, Bootsmodelle, einen Verklicker und Windpfeil zugeschickt. Den Wind hatten wir in Form eines Föhns mitgebracht und so konnten neben den Knoten auch Segelstellung, Windkurse, Ortsangaben auf dem Boot, ja sogar ansatzweise Ausweichregeln vermittelt werden.
Emanuel bestritt den Part auf Englisch und fand in einer Gruppe aus Malta interessierte Zuhörer. Denen war allerdings nicht viel beizubringen, war doch einer von ihnen ein erfahrener Blindensegler. So lernten wir auch etwas über die englische Variante der Klampenbelegung und des Palsteks.
Nach einer Vorstellung des BFS e.V. und der vorgenannten Protagonisten der Jugendarbeit mit Schwerpunkt Sport durch Robert, machten sich zwei Gruppen an den Tischen ans Werk. Der SightCity Volunteer filmte die ganze Veranstaltung in der Totale, was natürlich keinem Online-Teilnehmenden etwas nutzen konnte. Aber nach entsprechendem Hinweis zückte er sein Smartphon und filmte das Knüpfen der Knoten und Befühlen der Bootsmodelle über die Schultern der Beteiligten. Wir sind gespannt, was davon im Stream rüberkommt, der soll ja in einigen Tagen auf den Social-Media-Kanälen für längere Zeit zu sehen sein.
Zum Abschluss hatten wir 5 Minuten reserviert um den brandaktuellen, im vergangenen Jahr bei der Segelwoche für den Landesverband BFS Berlin-Brandenburg e.V. gedrehten Film „BLINDES VERTRAUEN“ zu zeigen. Das klappte vor Ort nicht, der Volunteer brachte den Beamer nicht zum Laufen. Im Lifestream ist er aber gesendet worden.
Da haben wir die Zeit im Saal für weiteren Austausch und Beantwortung von Fragen genutzt.
In seiner Verabschiedung wies Robert noch auf den in unmittelbarer Nähe befindlichen Stand des BFS e.V. hin und lud zur Fortsetzung der Gespräche dort ein.
Nachdem er erläutert hatte, was es mit seinem Lieblingsgruß, Trinkspruch und Meldung an den Skipper aus der Seglersprache auf sich hat, verabschiedeten wir uns mit eben diesem Gruß von den Teilnehmenden im Saal und den Endgeräten mit BESANSCHOT AN!
AC, 26.05.2025 / He



